Man denkt ja, dass man durch Todo-Listen sehr viel produktiver wird. Ich würde dieser Aussage leider nur teilweise zustimmen. Es gibt zwei Punkte, die dies verhindern können
- Man ist wesentlich zu lange mit der Pflege seiner Todo-Listen beschäftigt
- Man ist zu wenig mit der Pfelge seiner Todo-Listen beschäftigt.
Bekannt sollte allen sein, dass der erste Punkt valide ist. Deswegen schwören einige große Personen darauf, dass man versucht dies so weit wie möglich ohne Technologie zu machen und benutzen lieber ein Moleskine Notizbuch. Davon bin ich nicht der größte Freund, da man dies schnell vergessen kann und die Vorteile von digitalen Notizen, wie das Verschieben und neu Einordnen von Aufgaben weg lässt.
Um mein Problem mit dem zweiten Punkt zu verstehen, muss ich erst einmal meine aktuelle Situation erklären. Ich bin zur Zeit in meiner Arbeitszeit mit meiner Bachelor-Thesis beschäftigt. Natürlich vergesse ich die nicht einfach in der Freizeit. Nebenbei habe ich noch einige andere Projekte am Laufen. So bin ich immer noch dabei etwas für einen Steuerberater zu entwickeln, ich leite mein eigenes Opensource-Projekt, bereite mich auf einen Aufenthalt in Australien und Neuseeland vor und zusäzlich versuche ich auch noch etwas Freizeit mit anderen Sachen und Freunden zu verbringen. Nun ist es so, dass ich geschafft vom Beschäftigen mit der BT von Arbeit komme und noch etwas Produktives machen möchte. Dann öffne ich meine Todo-App (Ich benutzte Things, weil dies so schön einfach ist.) und schließe sie gleich wieder, weil ich dort 7-8 Aufgaben sehe, die ich schon seit einigen Tagen mit mir rumschleppe. Das heißt ich mache wieder nichts un komme mit keinen der Aufgaben voran. Da ich weiterhin neue Aufgaben in die Liste eintrage werden es über die Zeit gesehen immer mehr Aufgaben. Dies liegt daran, weil ich nichts abarbeite.
Ab jetzt versuche ich jeden Tag alle Todos aus der Liste zu schmeißen und dann jeden Tag neu einzuschätzen, was ich heute plausibel schaffen kann. Weil es dann nicht mehr so viele Aufgaben sind, ist es leichter sich zu überreden, damit anzufangen.
UPDATE: Nach 2 Monaten (Anfang August 2015) muss ich sagen, dass ich mich noch nicht immer daran halt. Ich habe die letzten Tage wieder damit angefangen und gemerkt, dass es wirklich gut funktioniert. Es ist in etwa so, wie wenn man zu sich sagt: Ich gehe heute 5 km laufen, obwohl man weiß, dass man vorhat 10 laufen zu gehen. Wenn man dann losgelaufen ist, sagt man sich: ist doch gar nicht so schlimm. Ich laufe einfach weiter. (Vielen Dank an den inneren Schweinehund)
UPDATE 2: Gerade einen interesanten Artikel gelesen http://jsomers.net/blog/speed-matters (englisch) Man muss einfach schneller sein im abarbeiten, damit man sich wieder mehr vornehmen kann.